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22 Juli, 2025

Sagenhaftes Rumänien



Es ist der 11. Juli und wie im letzten Post geschrieben, geht es Richtung Hungaria. Neugierig auf das neu Ziel, verarbeiten wir immer noch die Eindrücke aus Romania. Es ist auf alle Fälle eine Reise wert. Die Vielfalt der Landschaften ist sagenhaft. Auch die kleinen Dörfer in den Tälern, Ebenen und Bergen sind reizvoll.
Die an den Strassen entlang gebauten, kleinen Häuser sind meistens sehr alt aber von einer warmen, gemütlichen Ausstrahlung. Jedes Häuschen hat einen grosszügigen Hinterhof mit Garten und einem Deponieplatz für alles mögliche, das noch gebraucht werden kann oder auch nicht. In den meisten Ortschaften stehen eine bis zwei orthodoxe Kirchen, klein und eindrücklich dekoriert mit Ikonenbildern. Ihre silbernen oder goldenen Dächer sieht man schon von weitem. Natürlich gibt es auch Grossstädte wie Bukarest oder Brasov. Dorthin fahren wir aber nur wenn es unbedingt nötig ist, denn die Städte auf der ganzen Welt ähneln sich doch sehr. Ein Gewusel von gestressten Menschen die sich nicht in die Augen schauen. Wie denn auch, sie müssen ja den Bildschirm vom Smartphone (auch Handy genannt) im Auge behalten.

Ach ja, nur so am Rande möchte ich erwähnen, dass wenn man auf die Fotos klickt, sie vergrössert werden.

Mit Strieli crusen wir gemütlich durch die wunderschönen Hügellandschaften, die uns ein wenig an die Schweizer Berge erinnern. So mit  Wäldern und Weiden, alten Holzzäunen und Menschen die man kaum versteht, wenn sie sprechen.
Aber auch hier winken einem die Menschen beim Vorbeifahren freundlich zu. Das erinnert mich immer wieder an die unzähligen Restaurantbesuche beim Chinesen, wo doch wirklich immer beim Eingang eine Plastikkatze steht, meist vergoldet und verziert, und dir unentwegt zuwinkt.



Mittlerweile haben wir 12'581 km zurückgelegt seit unserem Start am 25. März 2025. Aber insgesamt, seit wir am 5.11.2007 auf unsere erste Tour gingen und sonst manche Ferien mit unserem Wohnmobil machten, sind es stolze 85'324 km die uns Strieli durch alle möglichen Landschaften gefahren hat. Jetzt stehen 211'401 km auf dem Tacho und es soll immer weiter gehen.
Für einige Leser sind wir vielleicht etwas zu schnell unterwegs und denen würde die Gemütlichkeit fehlen. Naja, 12'581 km in gut vier Monaten mag viel sein. Wir enpfinden das aber nicht so wenn die vielen schönen Landschaften an uns vorbeiziehen. Sehenswürdigkeiten in Grossstädten interessieren uns nur mässig. Wir sind keine Cityhopper's, wir sind Roadtripper's.
Es ist fast so wie eine lange Zugreise, wo man bequem sitzt und die Landschaft geniesst. Ich habe sogar persönliches Bordpersonal, das mir zwischendurch kleine Erfrischungen und Snacks anbietet. Natürlich darf sich meine Hostess, wann immer sie will, auch bedienen.

Falsche Lampen und zerschnittene Reifen

Alles halb so wild. Niemand hat unsere Reifen zerschnitten!
Also von Anfang, vom 13. - 18. Juli haben wir ein kleines Häuschen am Waldrand von Belis gemietet. Keine Chemietoilette leeren, duschen und waschen ohne Kontrolle vom Wassertank usw. So genossen wir fünf Tage die Annehmlichkeiten eines Hauses und natürlich einen grossen Check bei Strieli. Bei Start am März ins Abenteuer, bekam Strieli natürlich noch einen grossen Service, neue Reifen und wurde auch frisch vorgeführt. Da er Vorderradantrieb hat, nutzen sich diese Räder schneller ab als die Hinteren, die ja nur so hinterher rollen müssen. Also, die Vorderen nach hinten und umgekehrt. Gesagt, getan, und runter waren die Räder. Mit Schrecken stellte ich fest, dass beide Vorderreifen tiefe Schnitte und Kerben in der Lauffläche haben. Das Stahlgewebe war noch nicht sichtbar, aber trotzdem bleibt ein kleines Sicherheitsrisiko. Natürlich fahren wir höchstens 90 - 100 km/h. Aber diese Reifen möchte ich wechseln. Sicher ist sicher. Die gekauften Scheinwerfer (Ihr mögt Euch vielleicht erinnern, Strieli erblinded auf dem linken Auge... äää... Licht) sollten auch noch gewechselt werden. Passten aber nicht. Die Einstellschraubenhalterungen waren am falschen Ort. Fiel mir beim Kauf leider nicht auf. Mittlerweile wird alles organisiert damit es neue Reifen und Lichter gibt. Wie? Das werdet Ihr im nächsten Post lesen können. Ach ja, die Furchen und Schnitte in den Vorderreifen stammten von den Schotterpisten durch die wir unser Strieli zwangen, und wo die Vorderräder an den steilsten Passagen durchdrehten. Die tragen ja auch die ganze Last, und die Schottersteine hier sind extrem scharfkantig.

So genossen wir diese fünf Tage mit allem Luxus welches das Häuschen uns bot. Cheminee, Fernseher, Küche, grosse Betten und eine sagenhafte Umgebung wo sich Toby offensichtlich auch wohl fühlte. Und wieder einmal hatten wir, wie schon so oft auf unserem Roadtrip, Glück. Denn in diese fünf Tagen regnete es mehrheitlich. Strieli bekam eine Gratiswäsche und wir konnten vor dem Cheminee rumlümmeln, Filme schauen und... nein, das müsst Ihr nicht wissen.


Toby fühlt sich sichtlich wohl.




Unberührte Natur mit Wegen, die zum Wandern einladen.



Die letzte Nacht in Rumänien.

Ganz in der Nähe der Grenze zu Ungarn war noch mal wild campen angesagt. Eigentlich ist es auch in Rumänien nicht erlaubt, doch die Behörden nehmen die Sache recht locker. Wenn wir ortsansässige Leute treffen, wird zuerst mal gefragt ob sie es tolerieren. Es gab noch nie eine Absage. Ein Familienvater mit seinen zwei Kindern, die im "Sebes-Körös" kleine Fische aus dem Wasser fingen meinte, dass wir gerne mehrere Tage hier stehen können. Im laufe des späten Nachmittags kamen noch drei weitere Camper an diesen schönen Ort. Einer der Camper war der Familienvater, der mit seinen zwei Kindern in einem umgebauten Krankenwagen campierte. So sassen wir vor dem Wohnmobil und genossen unseren schönen Vorgarten mit Fluss. Ein Schäfer mit seiner Herde zog noch an uns vorbei, machte noch kurz Halt und erzählte uns irgendwas. Was wir aber nicht verstanden haben. Da der kleine, braungebrannte Mann mir sehr freundlich gesinnt war, bot ich ihm doch gleich einen Whisky an. Das freute ihn so sehr, dass er gleich weiter erzählte.

Als er mal eine Pause einlegte, um einen einen Schluck Whisky zu nehmen, machte ich ihn darauf aufmerksam, dass ich kein Wort das er sagt verstehe. Seinem Blick nach merkte ich aber, dass er mich auch nicht verstand. Da er einige Ortschaftsnamen nannte, folgerte ich daraus, dass er seine Wanderroute beschrieb. Als sein Glas leergetrungen war, verabschiedeten wir uns mit einem freundlichen Händeschütteln und mit einem liebevollem Schulterklopfen. So zog der freundliche Hirte mit seiner Herde weiter, mit nicht mehr als einem kleinem Plastikbeutel und einigen Lebensmitteln drin. Später am Abend streunten noch drei Kinder am anderen Flussufer entlang, zwei Mädchen und ein pubertierender Junge. Er machte sich einen Spass daraus, Steine über das Wasser zu werfen, Er wollte den Mädchen wohl zeigen wie gut und weit er doch die Steine schleudern konnte. Das ging alles so lange gut bis er unser Mobiliar traf. Da stieg in mir aber mal der Blutdruck nach oben und ich fluchte über den Fluss wie ich es schon lange nicht mehr getan habe. Das musste wohl bei den drei Kindern Eindruck gemacht haben. Sie rannten so schnell wie es ging davon und wir haben sie nie wieder gesehen. Am nächsten Morgen ging es Richtung Ungarn, hui-ui-ui was werden wir da wohl erleben?

Schon wieder Neuland

Nun überqueren wir schon wieder eine Grenze in ein uns unbekanntes Land, auch hier wieder mit gemischten Gefühlen. So wurden wir vor unsere Abreise eindringlich gewarnt vor den östlichen Ländern Europas, die Vorhersagen haben sich aber nie bewahrheitet. Trotz unserer offenen Art auf Menschen zu zugehen, stecken durch die Warnungen immer Zweifel im Hinterkopf. Vor Ort wurden und werden wir immer wieder des Besseren belehrt. Die ersten Ungaren, die wir kennenlernen durften, haben uns von unserer Grundeinstellung überzeugt. Dass alle, die wir treffen, wollen in Frieden leben und glücklich beisammen sein. So eben auch Suzanne und Charles vom kleinen idyllischen Campingplatz bei Csongràd.

Auch hier gibt es eine schöne Geschichte zu erzählen!
Auf der Fahrt über holprige Strassen zu unserem Ziel bei Charles und Suzanne, kreuzte uns ein schwarzer Range Rover mit alten, ungarischen Nummernschildern. Keine zwei Minuten später fuhr derselbe Wagen hinter uns her. Ooooh, ich habe es ja gesagt, denken jetzt sicher die, die uns doch so eindringlich vor osteuropäischen Ländern gewarnt haben. Tatsächlich... der schwarze Range Rover verfolgt uns bis zum Campingplatz. Drei Gestalten sitzen im Wagen. Einer mit einem Strohut, sodass man sein Gesicht nicht sehen kann. Mit dem Wohnmobil stehen wir jetzt vor der Einfahrt, doch sie ist verschlossen und wir können unseren Verfolgern nicht entkommen. Plötzlich steigt eine Frau aus dem schwarzen Wagen, kommt auf direktem Weg auf uns zu, sie lächelt freundlich, läuft aber weiter. Beim geschlossenen Tor zum Campingplatz bleibt Sie stehen und öffnet es. Sie winkt uns freundlich zu und weist uns den Weg auf das Areal. Es war Suzanne die mit Chares diese Idylle der Ruhe führt und uns herzlich willkommen heissen. Eigentlich hatten die beiden einen anderen Termin, aber als sie uns in Richtung Campingplatz fahren sahen, wendeten sie extra um uns nicht vor dem geschlossenen Tor warten zu lassen. Wir durften ihre herzliche Gastfreundschaft drei Tage geniessen und möchten uns dafür bei den beiden herzlich bedanken und werden immer gerne an sie denken.

Als wir uns gemütlich eingerichtet hatten und vor unserem Strieli sassen, kamen Suzanne und Charles mit einer kleinen Flasche Weisswein und einem Kirschkuchen vorbei. Beides aus eigener Produktion, um uns nochmals zu begrüssen. Es hat auch ein kleines Restaurant wo die beiden alles tun um dich kulinarisch zu verwöhnen.
So konnten wir für den nächsten Morgen ein Frühstück bestellen und wurden mit feinen Leckereien überrascht, alles frische, einheimische Produkte. Leider konnten wir nicht alles essen, den es hätte auch für vier gereicht. Fozelschnitten, Rühreier, Würste, Schinken, Cherrytomaten, Käse, Gurken, Joghurt mit Früchten, Butter, Marmelade und natürlich Kaffee und Tee. Das alles für einen Preis, wo du dir in der Schweiz nicht mal eine Schachtel Zigaretten damit kaufen kannst.
Andere Gäste waren auch noch auf dem Platz. Dank Translater konnte ich den ungarischen Gästen sagen, dass es schön ist, dass sie hier sind "Örülök, hogy itt vagy". Es ging nicht lange bis sie mit einem Selbstgebrannten bei uns standen und wir unbedingt davon kosten sollen. An diesem Abend musste ich frühzeitig schlafen gehen.
Am letzten Abend luden uns Charles und Suzanne für umsonst zum Essen ein. Es gab Döner mit Wildschweinfleisch und alles Gute was da sonst noch reingehört. Und natürlich noch von dem Weisswein, der sehr gut ist. Am nächsten Tag hiess es Abschied nehmen von den zwei liebenswürdigen Menschen, die uns vor drei Tagen noch mit Ihrem schwarzen Range Rover verfolgt hatten. Ach ja, wer hätte das gedacht. Die dritte Person im Fahrzeug war der Bruder von Suzanne und auch ein lieber Mensch.

Unsere Reise geht jetzt Richtung Donau. Der wollen wir flussaufwärts bis nach Österreich folgen. Von dort wird es dann den nächsten Post geben.


Eine Reise wird besser in Freunden, als in Meilen gemessen.
 








11 Juli, 2025

Karpaten -Bärenland


Vulcanii Noroiosi Pàclele Mari
und ein etwas spezieller Campingplatz

Ein bisschen der Wärme entfliehen Richtung Berge, mit Wehmut verlassen wir die Küste und das Donaudelta. So sind wir die letzten drei Monate doch stets an den Stränden von Südeuropa entlanggefahren, mit einigen abstechern ins jeweilige Innenland um was Interessantes anzuschauen. Doch jetzt ist es endgültig aus mit dem Meer und der Küste für die nächsten zwei bis drei Monate. Das finden vor allem meine alten Knochen schade. Das Klima im Mittelmeerraum, an den Stränden von Korsika, Sizilien, der Adria entlang bis hin zu den Peolonnes in Griechenland tut meinem alten Gerippe einfach gut. Nun, es zog uns in Richtung "Berca", nordwestlich des Donaudeltas. Auf den langen geraden Strassen die durch die hiesigen Landschaften führen, gibt es eigentlich Geschwindikeitsbeschränkungen,,,, Haaaa... das interessiert hier aber Niemanden. So sind wir schon in einige heikle Situationen geraten bei VOLLKRASSÜBERHOLMANÖVER von Einheimischen. Das macht das Fahren für uns beide wirklich sehr anstrengend.


Nun sind wir also beimplatz Muddy angekommen und ein schlitzohriger Typ begrüsste uns mit einem schelmischen Lachen. Mit seinen Französisch- und Englischkenntnissen konnten wir etwas Konversation mit ihm machen. So gab er uns den Tip, gleich die Schlammvulkane zu besichtigen und dann bei ihm im Restaurant einheimisches Essen geniessen. Das mit der Besichtigung machten wir nach dem Nachtessen, da es noch viel zu heiss für einen Aufstieg zu den Vulkanen war. Das mit dem einheimischen Essen wollten wir zuerst machen. Zusammen mit Barbara und Paul, ein Paar aus Deutschland das uns schon auf einem Campingplatz in Bulgarien begegnet ist, genossen wir die rumänische Küche. Es gab irgendein Schweinefleischeintopf mit gebratenem Mais und es war lecker. Danach, es war jetzt kühler, machten wir uns mit Toby auf den Weg zu den Vulkanfeldern und es hat sich gelohnt! Der Weg dahin führt über den naturbelassenen Campingplatz, mit künstlerischen, verspielten Dekorationen die auf dem ganzen Gelände verteilt sind.


(erinnerte mich an meine Pubertät)


Am nächsten Morgen besuchten wir noch ein zweites Vulkanfeld ganz in der Nähe. Plötzlich war ich an meinen letzten Arbeitzplatz erinnert. Da waren doch zwei Carladungen Kinder (Primarschüler) auf dem Areal verteilt und ich hatte das Gefühl es ist die grosse Pause. Aber gerne denke ich an die Maschwander Kinder die ich doch etwas vermisse
.




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BAILE SIRIU am Fluss Buyàu
An diesem schönen Ort verbrachten wir vom 3. - 4. Juli eine ruhige Nacht. Bis auf den kleinen Fluss hörte man nur Stille. Ein bisschen besorgt gingen wir trotzdem ins Bett. Am Nachmittag, als wir mit Toby am Buyàu rumplantschten, plötzlich auf beiden Handy's eine besorgniserregende Nachricht reinkam.
Die rumänischen Behörden warnten vor einem Bären, der sich im nahegelegenen Dorf aufhielt.
Personen sollen Zuhause bleiben und sich nicht draussen aufhalten. Das war jetzt doch ein bisschen Bööd. Wir standen mitten im Bärengebiet in der Wildnis und das besagte Dorf lag nur wenige Kilometer von unserem Platz entfernt. Mein Gedanke: ich markiere einfach das Gebiet im Umkreis von fünfhundert Meter um unser Wohnmobil, dann sollten wir sicher sein. 😂
Gerne wären wir noch eine Nacht länger geblieben, doch mit dem Gedanken das hinter mir ein hungriger Bär auftaucht, lies uns am nächsten Tag weiter ziehen.


 Eine Zeitlang hatte das Schicksal vier Aufpasser geschickt. So konnten wir beruhigt draussen vor dem Strieli sitzen und die Landschaft geniessen.


Es waren vier völlig unterschiedliche Hunde, die zu einem Schäfer gehörten. Ich glaube mal, dass sie gerade Pause hatten und sich frei bewegen durften. Zutraulich und freundlich kamen die Vier auf uns zu. Toby, der sonst eine grosse Schnauze hat, blieb im Wohnmobil und verhielt sich mucksmäuschenstill. Aufgefallen ist uns, dass es in Rumänien so gut wie keine verwahrloste streunende Hund gibt, wie es immer wieder pupliziert wird. Griechenland war in dieser Beziehung wirklich haarstreubend und dort haben wir Hundeelend gesehen. Nicht so in Rumänien.








Wie gesagt, mit den Vieren fühlten wir uns sicher vor Bärenattacken. Doch nach einiger Zeit hörten sie alle aufmerksam in die Lanschaft und machten sich auf den Weg, wohin wussten wir nicht.
"Die Sicherheit war plötzlich weg!"
Vielleicht hat der Bär ja schon einen Dorfbewoner gefressen und hat keine Lust mehr auf  Schweizerfleisch.
(Tschsch....Tschsch) Insiderwitz.
Als wir bereits im Wohnmobil sassen, kamen unsere vier Beschützer wieder vorbei. Aber dieses Mal waren sie am Arbeiten. Sie geleiteten eine riesige Schaf- und Ziegenherde den Fluss talabwärts entlang und sie hörten auf die sehr leisen Pfeifsignale des Schäfers.







Heaven Camping bei Rosenau in der Nähe von Brasov

Der Weg zu diesem Campingplatz führte uns durch ein schönes Tal, weiter in eine Ebene und schliesslich in den kleinen Ort Honigberg. Die Anfänge von Honigberg sind wohl zwischen 1211 und 1225 zu suchen, als der deutsche Orden das Burzenland als eigenes Territorium ausbaute und deutsche Siedler in neugegründete Orte brachte. Der Name Honigberg (was ja so gar nicht rumänisch klingt) wurde uns gesagt, kommt davon, weil die Sachsen Ihre Bienenvölker mit in diese Region brachten.



Es ist eine Kirchenburg mit massiven Mauern und sieben Wehrtürmen. Als Museum ist es nur schon deshalb empfehlenswert, weil Du dich darin frei bewegen kannst. Es hat fast keine Tuoristen und ist zum Glück auf Instagram und co. noch so nicht verbreitet. Das Personal vor Ort ist sehr liebenswert und S
sie sprechen mit einem sächsischen Dialekt...echt cool. 


Der Innenhof mit Wohn- und Werksgebäuden.




"Strieli muss draussen bleiben."




Wie Du bei diesem Idiotenfoto siehst, sind sie für Touristen vorbereitet.😖





Zusammenleben auf 12.3 m2

Wir haben zwar nur 12.3 m2 Wohnraum, dafür ist unser Garten enorm gross. Meistens reicht er über Flüsse und Berge hin bis zum Horizont und der Luxus kostet uns nichts. Auf so engem Raum (den Garten ausgeschlossen) muss die Partnerschaft und die Liebe schon einige Belastungen ertragen. Wo Roland einfach mal drauf-los-fahren möchte, hat Adeline lieber ein festes Ziel vor Augen. Da muss ein guter Mittelweg gefunden werden. Da sich jeder durchsetzen will, könnte das zu kleineren Reibereien führen. Aber meistens bleibt es bei kleinen Zickereien und wir lachen darüber. Wir haben eigentlich all unseren Besitz veräussert und leben nur mit dem was in unserem Wohnmobil Platz hat. Aber das Wichtigste was wir haben, das ist unser jeweiliger Partner. Wenn Ihr denkt das ich jetzt die Hosen runterlasse und Euch über irgendwelche Ehekrisen berichte...., Pech gehabt. Unsere Harmonie ist noch voll intakt. Toleranz und Verständnis für deinen Partner sind in einer Beziehung sowieso eine Voraussetzung für ein harmonisches Zusammenleben. Da wir beide das Reisen im Blut haben und gerne Neues endtecken, fällt es uns leicht auf so engem Raum zusammenzuleben. Sind schliesslich auch schon seit 23 Jahren verheiratet. Das härtet ab! Adeline wollte mich noch nie in einem Altersheim abgeben und ich habe sie noch nie auf einer Autobahnraststätte vergessen, Wir sind beide froh, dass wir uns haben und freuen uns auf gemeinsame Abenteuer und jeder darf mal zickig sein. Meine Frau muss jetzt natürlich 100% von meinen unsäglichen Witzen ertragen. Zuhause waren es vielleicht 30%, da wir beide ja den ganzen Tag arbeiteten. Also, den ganzen Quatsch den meine Arbeitskollegen ertragen mussten, das muss sie jetzt ganz alleine aushalten. 
*Und Roli muss mich 24 Stunden lang ungefiltert aushalten. Meine Allüren, meine Wechseljahrsymptomen und Yogabuddhaschlagmichtotweisheiten.* (Adeline's Originalworte) :-) 
Und da wir beide soooo alte Säcke sind, sind wir froh wenn das Eine das Andere über die Strasse hilft.
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Story Garden Corbi


Ein zweitägiger Halt bei Andrej, bevor wir die  Transfàgàràsan über die Karpaten in Angriff nahmen. Eine Passstrasse durch einen Nationalpark, in dem es nur so von Bären wimmelt. Hier wollen wir nicht wild campen. Kann man, muss man aber nicht.
Andrej ist ein herzensguter Mensch und führt seinen kleinen Campingplatz mit viel Liebe. Am ersten Abend brachte er uns als Willkommensgeste selbstgebrannten Pflaumenschnaps . Am nächsten Tag, als es am Mittag schon etwas wärmer wurde, stand Andrej mit Nussglaces vor unserem Wohnmobil. Aber das war noch nicht alles.... Da Strieli auf seinem linken Vorderlicht langsam blind wird, braucht er unbedingt neue Scheinwerferlampen. Mit Andej's Hilfe konnten wir sie am darauffolgenden Tag in einer Nahe gelegenen Garage abholen. Von so vielen Mensche wurden wir von diesen Ländern gewarnt, welche sie aber selbst nie bereist haben. Wir können ihnen nicht beipflichten. Du solltest doch erst über andere Menschen richten, wenn Du sie kennengelernt und mit ihnen gesprochen hast.

Auf diesem Campingplatz gab es liebenswürdige Hunde, die bei unserer Ankunft gleich Kontakt aufnahmen. Ein altes Weibchen, ein altes Männchen und einen kleinen, jungen Macho, der das Gefühl hatte, er sei der Grösste. Toby hatte sich einige Zeit gut geschlagen gegen das verschworene Hundeteam. Doch zwischendurch kam er unter die Räder, aber alles halb-so-wild. Wir genossen die friedliche Zeit bei Andrej in den Vorläufern der Karpaten. Lernten noch ein französisches Päärchen kennen, das seit sechzehn Monaten unterwegs ist und hatten tolle Gespräche mit ihnen. In den zwei Nächten die wir dort verbrachten, gab es heftige Gewitter und ein bisschen Sturm, aber Strieli blieb trocken... er ist DICHT!






Transfàgàràsan....Bärengebiet

Es ist schon fast ein muss über diesen 2024 Meter hohen Pass zu fahren, mit seinen spektakulären Serpentinen.
Leider hatten wir schlechtes Wetter, daher gibt es keine tollen Bilder von der faszinierenden Strecke. Am Anfang der Alpenstrasse wird ausdrücklich davor gewarnt, dass Du jetzt im Bärengebiet bist und es unterlassen sollst die Tiere zu füttern. Eigenartigerweise lungern die Bären auf der Strasse rum und schauen bettelnd ins Fahrzeug. Ich glaube, da halten sich nicht alle Menschen an die Regeln. Doch es hat den Vorteil, dass Tiere vor der Linse erscheinen und es ein Leichtes ist ein Foto zu schiessen.


Die verregnete Strasse


Die Seitentäler


Der unbeleuchtete Tunnel


Der Bär


Ziemlich na...😬





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Und weiter gehr's

Die Berge lassen wir nun hinter uns und fahren in den Nordwesten von Rumänien, dort bereiten wir uns auf Ungarn vor. Leider kann ich Euch nicht alle Bilder und Eindrücke von Rumänien zeigen, unzählige Bilder haben wir gemacht. Von kleinen Dörfern, die, so denkt man, von der Regierung vergessen wurden. Die Strassen sind in einem schlechten Zustand, viele Häuser verlassen und man sieht vorwiegend ältere Menschen. In den ländlichen Gegenden spürst Du noch den kommunistischen Geist, der diese Gegenden beeinflusst hat. Die Menschen dort träumen zwar von Europa und deren Menschenrechten, aber Viele sind in der neuen Zeit noch nicht angekommen.

Schluss jetzt mit Schreiben!
Wir wünschen Euch allen eine Gute Zeit, bis bald.

Seid nett zu Euren Mitmenschen, sie werden es  Euch danken. 





01 Juli, 2025

Antio (auf wiedersehen) Griechenland


Im Moment sind wir im Donaudelta in Rumänien auf einem kleinen familiären Campingplatz mit 12 grosszügigen Plätzen, einem kleinen Pool, Restaurant und sehr nettem Personal. Die Ortschaft heisst Murighiol und gehört zum Donaudelta. Die anderen Camper sind vorwiegend Rumänen, die uns alle möglichen Sehenswürdikeiten von ihrem Land schmackhaft machen und uns mit Tipp's überhäufen. Geysire in den Bergen, *Vulcanii Noroiosi Pàclele Mari* in der Nähe von Pàclele, oder in Bran wo das Schloss des berüchtigten Graf Dragula steht. Natürlich ist das nur eine Sage (genau wie unser Tell), so wird das uns von den lieben Rumänen versichert. Wir werden es sehen wenn wir dort sind.

Adeline ist heute Morgen um 5:00 Uhr aufgestanden um eine Bootstour im Delta zu machen. Sie ist mit vielen Eindrücken und noch mehr Fotos von Vögeln, Seerosenflächen und dem stattlichen Bootsführer zurückgekommen. Natürlich hat sie den Bootsführer nicht mitgebracht, aber muss ein cooler Typ gewesen sein....😁



Es ist schön, unterhalb des Wohnmobil's auf dem Steg zu sitzen, ein kühles Bier zu trinken und die Vorläufer des Deltas zu geniessen. Es ist ein kleiner See, der durch Kanäle mit dem Donaudelta verbunden ist. Der einzige Nachteil, es hat einige Mücken. Aber das sind wir uns von Maschwanden gewohnt und die Deltamücken sind eher müde Nervensägen und können den Schweizermücken keine Konkurrenz machen.
Hier bleiben wir für zwei Tage stehen und beseitigen im inneren unseres Zuhauses den Staub, der sich überall festgesetzt hat. Da wir vor Rumänien noch in Bulgarien einige Tage an der Schwarzmeerküste frei gestanden sind und es dort keinen Service gab, muss das Grau- und Schwarzwasser geleert werden.

Auf Thasos, der griechischen Insel haben wir einen wundervollen Campingplatz gefunden mit einer wirklich reizvollen Betreiberin. Direkt am Sandstrand, so dass wir zwischendurch ins Meer hüpfen konnten um uns abzukühlen.



Von hier aus waren wir in fünf Minuten in der nächsten Ortschaft, wo es neben kleinen Markets, Souvenirläden  und Tabaccgeschäften auch einige Restaurants mit Meerblick gab. Karibikgefühle kommen auf wenn Du auf der Restaurantterasse sitzst, das Meer hörst, riechst und siehst. Auf dem Tisch stehen griechische Spezialitäten in Hülle und Fülle. Jetzt wo du alles weggeputzt hast und nichts mehr in dich reingeht, bringen dir die freundlichen Griechen noch einen mastigen Dessert, der so gut ist, dass der auch noch reingebaggert wird. Gut genährt schleppst du dich dann zurück zum Campingplatz. Jetzt sind es keine fünf Minuten mehr, jetzt ist es eine gefühlte halbe Stunde.
Hier blieben wir sieben Tage und genossen unser Leben, an dem es an nichts fehlte. Wenn wir längere Zeit irgendwo stehen, gewöhnt sich Toby auch an die Umgebung, kann freier herumtoben und fühlt sich sichtlich wohler. Nun machen wir uns Gedanken wie die Reise weiter geht, zuerst mal nach Bulgarien? Für uns auch ein unbekanntes Land wie alle anderen Länder, die wir zum ersten Mal bereisten. Es ist immer wieder eine Herausforderung in einem fremden Land. Nur schon einen Bäcker zu finden, vor allem wenn es auf kyrilisch angeschrieben ist. Der alltägliche Einkauf ist kein Problem. So heissen, egal wo auf der Welt, alle Lebensmittelgeschäfte MARKET (in der Schweiz natürlich nicht).

Gut so... weiter geht es Richtung Bulgarien, wo wir auf zwei Campingplätzen übernachtet haben und vier weitere Tage an der Schwarzmeerküste frei campierten. Ein wilder, schöner Strand an dem viele, wirklich viele Camper standen, aber immer mit dem nötigen Abstand. Du hattest sicher 50 Meter Abstand zu deinem Nachbarn. Es gibt einem aber auch eine gewisse Sicherheit, man schaut aufeinander.



Zwischenzeitlich hatten wir noch ein kleines Malheur mit Strieli. Er ist im Strandsand abgesoffen und nun hiess es, Schaufel raus und die Sandbleche vom Heck nehmen, Eigentlich wollten wir Toby nochmals die Gelegenheit geben sich so richtig auszukacken, bevor es auf den nächsten Tagestrip geht. Leider am falschen Ort geparkt.


 

Keine fünf Minuten vergingen, bis ein braungebrannter, ca. fünfzigjähriger Bulgare seine Hilfe anbot. Er war einer, der lieber gleich mit der grossen Kelle anrichtet. Oohjeeeminee... Er sitzt in unseren geliebten Strieli und will ihn mit brachialer Gewalt aus dem Sand fahren. Geht aber nicht. Mein Herz blutet. Nach langem Schaufeln im heissen Sand naht Hilfe von einem Toyota Pickup, der Fahrer verneint die Hilfe da sein Fahrzeug doch erst 400 km auf dem Tacho hat und sich solcher Strapatzen noch nicht gewohnt ist. Schlussendlich schleppte uns ein Einheimischer mit seinem Allradfahrzeug aus unserem Desaster heraus.
So durften wir auch hier die Hilfsbereitschaft der hiesigen Menschen kennenlernen. In der Zwischenzeit hat Toby ohne grossen Aufwand sein wichtigstes Geschäft des Tages erledigt und war bereit für eine langere Fahrt. Da Strieli nun wieder frei war und Toby auch, machten wir uns auf den Weg in Richtung Rumänien.


Der östlichste Punkt von Bulgarien, und wenn Du unter dieser Pyramide eine Minute lang sitzt, findest du deine innere Mitte und deinen Frieden. So sagt man uns.


















Die weiten Ebenen in Rumänien sind phänomenal. Es ist eine riesige, schöne Landschaft, die unendlich weit scheint um kein Ende zu nehmen. Aber ich bin nun am Ende mit diesem Bericht und möchte mich für den Moment von Euch verabschieden.
Nächstes mal möchte ich Euch etwas über das Zusammenleben auf solch einer Reise berichten.
Geniesst jeden Tag, es könnte der Letzte sein!





Schlechtwetterfront

Stürmische Zeiten Der Wind peitscht mit 35 km/h gegen das  Wohnmobil. Die Eingangstüre schlägt mit einem lauten Knall zu und die Bilder, die...