Irgendwie habe ich das Gefühl, dass seitdem wir in Marokko sind, einfach alles in unserem Wohnmobil voller Sand ist. Selbst in den Hosentaschen und Schuhen findet sich das Zeug, und wenn Toby sich schüttelt dann macht er ganz schön viel Staub. Es ist wirklich nötig, unser Zuhause jeden Tag rauszuputzen. Und Toby hätte dringend eine Dusche nötig! ooohjee das wird ihm gar nicht gefallen...
Es ist der 9. Dezember und wir stehen an der Plage Aglou, westlich von Tizniz, was zur Region Souss-Massa gehört. Also schon recht weit im Süden von Marokko. Tan-Tan, das noch weiter unten liegt, haben wir auch schon besucht und da unten gibt es noch mehr Sand... Sand so weit das Auge reicht und es ist alles furztrocken. Denn in vielen Teilregionen von Marokko hat es seit sechs Jahren nicht mehr richtig geregnet, die Palmen sind an vielen Orten nur noch Stämme ohne Grünzeug. Ein trauriger Anblick. Aber es gibt sie noch, die kleinen Oasen mitten in den trockenen Regionen.
Heute, wo ich mal wieder Zeit und auch Lust habe, weiter zu schreiben, ist schon der 17. Dezember und es gab in der Zwischenzeit viele neue Bekanntschaften. Es sind nicht nur die Landschaften und Sehenswürdigkeiten, die unsere Reise prägen. Vor allem die Menschen und ihre Geschichten bleiben in unseren Gedanken haften.
So zum Beispiel auf dem Camping *Chez Hassan*, etwas westlich von *Guelmim*.
Souhayla, die Tochter von Hassan, begrüsste uns mit Tee und Gebäck. Natürlich mit dem traditionellen Teeumschütten, von einem Glas ins andere und wieder zurück in den kleinen silbernen Teekessel, bis das Aroma und die Temperatur perfekt sind. Souhayla, die fröhliche und weltoffene 20-Jährige Frau (wir sollen sie einfach Soha nennen), erzählte uns von ihrem Wirtschaftsstudium in einer Grossstadt in Marokko. Gerne möchte sie die Welt bereisen und andere Kulturen kennenlernen. Bis es aber soweit ist, hilft sie ihrem Vater auf dem Camping im Nirgendwo von Marokko.
Am Abend lernten wir noch Hassan und seine Frau kennen. Die Begrüssung war sehr herzlich und es wurden ununterbrochen Hände geschüttelt und gefragt ob auch alles in Ordnung sei. Bis zum Eintreffen eines Basler Paares waren wir alleine auf dem Platz. Die Kontaktaufnahme mit Ralph und Antonia verlief so wie es bei Globetrotter üblich ist.
Man stellt sich gegenseitig vor und die ersten Geschichten werden noch im Stehen erzählt. Da wir uns auf Anhieb verstanden, beschlossen wir am Abend zusammen eine Tajine mit Kamelfleisch zu essen. Am nächsten Tag ging es für Ralph, Antonia, Adeline und Roland (Ich😄) wieder weiter. Man wünscht sich gegenseitig eine gute Fahrt und ein baldiges Wiedersehen. Natürlich hat jeder Dauerreisecamper noch wichtige Ratschläge die er einem mit auf den Weg gibt. Und so haben wir schon hilfreiche Infos für unsere weitere Reise bekommen.
Dirk, Marliese, Peter und Birgit trafen wir sicher schon zum 3ten mal, und es ist immer wieder eine Riesenaufregung wenn wir uns treffen. Zu sechst haben wir ein Taxi von Aglou nach Tiznit genommen
Der Kalbskopf, der auf einem Pflock zur Deko und als Narungsmittel aufgespiesst, mit seinem leeren Blick in die düsteren Hallen schaut. Er ist aber nicht alleine. Gleich neben ihm glotzen Schaf- und Ziegenschädel von der Verkaufstheke mit verblassten Augen auf den Boden. Der Rest der Tiere hängt gleich nebenan, an grossen Haken um stückweise zerschnitten und verkauft zu werden.
Natürlich gibt es da auch noch die Gemüse, Kräuter, Süssigkeiten, Schmuck, Kleider, Haushaltswaren, Getreide, Fahrräder, Polster, Geschirr, Nusshändler. Und bei denen riecht es doch schon angenehmer als beim Metzger, wo die Hoden der Tiere feilgeboten werden. Natürlich schleichen auch Bettler durch die Gänge, in der Hoffnung, dass ihnen im Getümmel etwas in den Schoss fällt das er/sie essen kann. Es sind arme Kreaturen, die nicht mehr viel vom Leben erwarten und schauen, dass sie irgendwie den heutigen Tag überleben. Hunde und Katzen sind natürlich auch hier gut vertreten, denn dann und wann fällt beim Fleischer irgendetwas runter. Was mich fasziniert, ist das Verhältnis der Menschen zu den Tieren. Alle, aber wirklich alle Tiere weden mit Respekt behandelt. Durch dieses Verhalten sieht man auch keine aggressiven Hunde. Allen denen wir begegnen, sind sanftmütige und friedliche Tiere die sich irgendwie durch ihr Leben schlagen und sie sehen auch relativ gepflegt aus. Autofahrer verlangsamen ihre Fahrt oder bremsen ab, wenn ein Hund die Strasse überqueren will. So ein streunender Vierbeiner kann in einer Stadt schon mal den Verkehr lahmlegen. So... nun fertig mit so belanglosen Sachen und weiter zum nächsten Thema... aber ich muss noch irgend etwas bis zum Bildende hintippsen, damit der Blog einigermassen ordentlich aussieht.
Auf alle Fälle war der Ausflug mit Dirk, Marliese, Peter und Birgit ein schönes Erlebnis. So jetzt habe ich es geschafft, dass der Text bis zum unteren Bildrand gereicht hat.
Leider vergebens, hier sind wir zu weit weg von der modernen Zivilisation und mit einem Filterkaffee-tröpfel-tröpfel-Gerät wollte ich mich nicht zufrieden geben. Dann gibt es halt löslichen Kaffee in der nächsten Zeit. Ach ja... unser Nespressogerät haben wir extra beim Start unserer Reise neu gekauft, nicht das dass Teil unterwegs kaputt geht. Aber die Stromschwankungen in Marokko hat das neue Teil nicht überlebt. Das mit der Gasflasche hatte leider auch nicht geklappt. Wir waren aber von der Hilfsbereitschaft und Anteilnahme von Said und seinen Freunden begeistert.
So verliessen wir Tafraout, Said und seine Freunde, mit einem kleinen Teppich, einem kleinen Schmuckstück und natürlich mit einer Menge neuer Erfahrungen und lustigen Erinnerungen.
Was uns an diesem Erlebnis am meisten gefreut hat: Said wollte sicherlich, dass wir das Museum besuchen und vielleicht hatte er dabei auch etwas verdient, doch er hielt sein Versprechen, dass er uns helfen wollte das Gas und eine Kaffemaschine zu besorgen. Und wie sagt der Araber immer zutreffend: *Inshallah*, so Gott will!
Es geht weiter Richtung *Icht*, eine kleine Oase mit einer unterirdischen Stadt die wir besuchen wollen. Der Weg dorthin führte uns durch sagenhafte Steinwüsten und einen gewaltigen Canyon, der uns an den Grand Canyon in Amerika erinnerte. Dieses Land hat so viel zu bieten, man kann es kaum glauben. Wärend der eindrücklichen Fahrt durch die faszinierende Landschaft schreckte Adeline auf und sagte mit aufgeregter Stimme: "Es kommt Rauch aus dem Handschuhfach und es riecht verbrannt!"
Wir waren mit der Malerarbeit zufrieden. Nach der Barzahlung bei Ali wurden noch fleissig die Hände geschüttelt und tüchtig auf die Schultern geklopft. Ali zog mit vollem Geldbeutel dahin und wir zogen wieder in unser vertrautes Heim ein.





























































